Am Freitag den 13. Mai haben wir, nach knapp 3 Wochen on Tour, ohne jegliche Komplikationen die Øresundbrücke von Kopenhagen nach Malmö überquert. Teilweise bin ich mir manchmal nicht sicher, welcher Tag ist. Wenn ich nicht Reisenotizen machen würde, würde es seine komplette Wichtigkeit verlieren. Einfach ein Tag nach dem nächsten – die Zeit verstreicht rasant.

Nun waren wir also in Schweden. Stockholm und Umgebung hatten wir 2014 schon mal zwei Wochen erkundet. Malmö und Südschweden war uns noch völlig unbekannt. Neugierig machten wir uns daher auf den Weg die region zu erkunden.  

In Malmö war das Wetter bewölkt und es sah nach möglichem Regen aus. Didi wollte gerade die Räder startklar machen, da fing es auch schon leicht zu regnen an. Wie heißt es so schön: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ Also diesmal zu Fuß und regenfest mit „Käpi“, Goretexjacke und wasserdichtem Rucksack.

Bevor es in die Innenstadt ging, noch eine kleine Stärkung in einer Konditorei ein paar Schritte von unserem Parkplatz entfernt. Selbstbedienung beim Filterkaffee und nachholen erlaubt.

Apropos parken: Als wir einparkten blieb ein Autofahrer stehen und (obwohl wir ihm sozusagen den leztten freien Platz vor der Nase weggeschnappt hatten) erklärte er uns freundlich, dass in Schweden alle Auto stets in Fahrtrichtung Richtung geparkt sein müssen (auch bei einer so winzingen Sackgasse mit einem keinen Umkehrplatz), sonst werden wir definitiv einen Strafzettel bekommen. Also noch mal raus aus dem passgenauen Parkplatz (ma. 7m Länge bei 6,4m Fahzeuglänge des Gomo´s) und wieder anders reingeparkt. War ziemlich knapp, aber Didi ist ehrlich gesagt „Einparkweltmeister“ und die Schweden sehr freundliche Menschen.

Das Museum der Moderne und die Ausstellung in der Design Boutique kamen uns gerade richtig, nachdem das Wetter so unbeständig war.

Es ist immer wieder verblüffend, was alles Kunst sein kann und wer das definiert. Warum hängt das eine Werk im Museum und dem anderen wird keine Aufmerksamkeit geschenkt. Es ist ein Markt der nach Angebot und Nachfrage (mit Preisen die ich z.T. als absolut unangemessen empfinde) geht und nur einem sehr kleinen Teil an Menschen dient. Das finde ich nicht wirklich gut, denn es gibt unglaublich viele und gute Künstler sowie Künstlerinnen mit tollen Werken, welche auch einen entsprechenden finanziellen Ausgleich verdient hätten. Kunst soll für alle Menschen da sein – Kunden und Künstler. Ich denke im Galeriewesen ist aber eine Veränderung im Gange. Mal sehen wohin sie uns führen wird. Reichtum und Fülle sind ja für jeden individuell definiert, aber ich finde, der Erlös sollte immer das tägliche Leben locker decken.

In der St. Pauli Kirke fand gerade eine Orgelstunde statt, welche von einer amerkanischen Professorin gehalten wurde. Die moderne Orgel war mit einer digitalen Anlage gekoppelt und spielte sozusagen alle Stückchen. Mehrere Studenten nahmen teil und wir lauschten sicher eine halbe Stunde diesem beidruckenden Klängen. Was für ein schönes Erlebnis.

Die Ausstellung in der Design Boutique war für schwedische und lokale Firmen reserviert. Skandinavisches Design gefällt uns schon immer gut. Sie schaffen es meist trotz moderner und geradliniger Formsprache ansprechend heimelig zu sein. Ebenfalls wird Wert auf Qualität statt auf Quantität gelegt. Vor so einigen Schaufenstern haben wir begeistert angehalten und jede Menge schöne Tische, Sessel, Lampen, Decken, Kissen und vieles mehr bewundert. Beim nächsten Mal einrichten…

Beim Rausgehen auf den Lilla Torg (kleinen Platz) strahlte schon wieder die Sonne. Überall einladende Terrassen und fröhliches Treiben. Didis Magen verlangte nach Futter und er hatte Lust auf eine Tunnbrödrulle (typischer schwedischer Snack von einem „Würstlstandl“ auf der Straße), welche wir von unsrer Stockholm-Reise (auf Empfehlung unseres lieben Freundes und „Halbschweden“ Jürgen Armbrüster) noch in sehr guter Erinnerung hatten. Das ist eine Wurst mit Püree und Gurkerl-Relish eingedreht in einen Fladen. Ich glaube knusprige Zwiebelringe waren auch drauf. Sehr lecker! Wir machten uns daher auf die Suche nach der Rolle zu Didi´s Glück, denn nur genau so etwas wollte er in diesem Augenblick haben.

Das Wetter war uns nicht mehr so gnädig wie in den letzten Wochen und der Regen gewann wieder Oberhand. Es war aber (wie wir bald feststellen sollten) nur Leichtregen. Die Tunnbrödsrulle fanden wir zwar nicht, aber seinen „Bruder“. Im „Trottoarköket“, einem Straßenladen nahe der Altstadt von Malmö, bekamen wir etwas sehr Ähnliches. Eine „Spezialkorv“ (Spezialwurst) mit dem erwünschten Püree, reichlich Gurkerl-Relish, etwas Currypulver noch oben drauf und das ganze in einem „HotDog-Weckerl“ anstatt in einem Fladenbrot. Die Malmöer (bzw. südschwedische) Version sozusagen. Damit konnten wir leben und es schmeckte:  „SCHMATZ!!“

Gesättigt und zufrieden (Didi hat natürlich gleich 2 von den nicht ganz kleinen Spezialkorvs verdrückt) marschierten wir zum Gomo zurück und am Weg fing es dann noch so richtig zu schütten an. Die Kleidung hielt dicht, nur die Hose war leicht nass. Kein Problem, wir haben ja unser Haus mit. Trockene Hosen an und weiter ab zum nächsten Schlafplatz.

Sigi&Didi