Didi hatte auf Öland noch um einiges länger als ich gearbeitet und schlief ausnahmsweise noch während ich in der Früh schon dabei war weiter meine Reiseberichte von Kurznotizen zu Geschichten machen. Der Ausblick beim Arbeiten war grandios! Dachte über eine Golfrunde auf dem kleinen verträumten 12-Loch Golfplatz nach, den wir gestern beim Radeln entdeckten. Hatten dort ein sehr nettes Gespräch mit einem älteren Paar, welches im Vorjahr von Stockholm hierher übersiedelte. In Schweden sprechen fast alle super Englisch und sind sehr hilfsbereit.

Unsere nächsten Ziele war Göteborg und danach Oslo. Die „richtige“ Skandinavien Reise hat für Didi ohnehin erst in Hamburg begonnen. Die zwei Wochen vorher, waren für ihn sozusagen nur Warm-Up bzw. Vorbereitung. Das waren sie in der Tat nach unserem etwas holprigen Start. Für mich hatte diese Zeit aber schon zur Reise gehört. Stolpersteine gehören zum Weg, finde ich.

Wir entschieden uns dann doch nicht für´s Golfen und machten uns auf den Weg nach Göteborg. Fuhren lange Straßen durch Wälder und an vielen Seen vorbei. „Bullerbü“ Häuschen säumten den Weg, so wie man es sich vorstellt. Am Land ist das kein Klischee, sondern Realität. Eines war hübscher als das andere anzuschauen. Die Erzählungen von Astrid Lindgren bekamen eine Wirklichkeit und man erwartete schon fast Pippi Langstrumpf, Michel (hier Emil) aus Lönneberga und Ronja Räubertochter hinter der nächsten Ecke zu treffen.

In Ulricehamn am See Åsunden erprobten wir ein schwedisches „Kallbadhus“ (Kaltbadehaus), da sich unser Stellplatz für die kommende Nacht direkt davor befand. Es hat das ganze Jahr offen und beinhaltet lt. Infos aus dem Internet eine Sauna und ein Restaurant. Super, eine Sauna, die fehlte uns eh schon ein bisschen. Zuhause gehen wir jeden Samstag in unsere Sauna.

Ausgerüstet mit den Badesachen machten wir uns also auf den Weg über einen Steg zu dem Pfahlbau aus Holz. Die Hürde mit dem Eintritt via Kreditkarte gemeistert, marschierten wir in die Damen und Herrenumkleiden, um anschließend einen gemütlichen gemeinsamen Wellness-Abend zu verbringen. Nett war es ja auf der winzigen sonnigen Terrasse und Sauna gab es auch – aber Männlein und Weiblein waen fein säuberlich voneinander getrennt. Wir waren verblüfft. Das ist angeblich in den meisten schwedischen Saunas so. Aha – ungewöhnlich für uns Ösis. Wir kennen nur Damen-, Herren- oder gemischte Saunatage. Wir werden euch unserer weiteren Erfahrungen zu dem Thema berichten.

Die Temperatur in der Sauna (mit schönstem Seeblick) betrug nur rd. 70 Grad und alles war etwas anders als bei uns. Das wird gegessen, getrunken und eingecremt in der Sauna. Ziemlich viel getratscht (wie bei uns) und jeder geht und kommt wie es ihm reinpasst. Aufguss von der dritten Etage mit Schwung von der Kelle zum Saunaofen. Zielsicher – Respekt! Direkt von der Terrasse, konnte man über eine Stiege in den See. Ziemlich cool fand ich das Schwimmen im See, auch textilfrei. FKK Feeling – schön! Ich auf meiner und Didi auf seiner Seite der Sonnenterrasse. Witzig – sich über die Trennwand zu unterhalten!  Nach zwei Saunagängen und schwimmen im angeblich 10 Grad (zeigte digitale Anzeige an) kalten See machten wir es uns aufs neue im Gomo gemütlich.

Das Kallbadhus wird hier auch im Winter genützt und dafür extra ein Stück See vom Eis freigehalten. Nach der Sauna kann ich mir das vorstellen, ohne eher nicht. Eisbaden soll aber gesund sein und das Immunsystem stärken, wenn man seinen Körper so nach und nach daran gewöhnt, nehme ich mal an.

Sigi&Didi