Nach unserem „Winter Wonderland Erlebnis“ legten wir einen kurzen Zwischenstopp beim Salstraumen, dem größten Gezeitenstrom der Welt, ein. Hier zwingen sich immerhin alle 6 Std. rd. 400 Mio. m³ Wasser durch die 3km lange und 150m breite Meeresenge zw. dem Skjerstad und dem Saltenfjord.

Kurz danach gelangten wir ohne Probleme zum Fährhafen in Bodø zur Überfahrt nach Moskenes auf den Lofoten. Wir hatten wie immer kein Fährticket im voraus gebucht und stellten uns einfach mal an. Waren auf Spur eins die letzten in der Schlange. Es dauerte aber noch 2,5 Stunden bis zur Abfahrt. Im Hafenterminal bereitete eine kleine Thai Küche gerade ein Buffet vor. Das passte uns prima rein. Wir futterten leckeres Thai-Essen und erinnerten uns dabei an zwei wunderschöne Thailandreisen. Liebe Grüße an dieser Stelle an unsere “Thai-Bande“. Der Rest der Wartezeit verging wie immer ziemlich schnell, da wir am Pad bzw. Notebook arbeiteten.

Wir kamen gerade noch mit auf die Fähre. Der Einweiser wollte unser zuerst nicht mitnehmen, weil er glaubte wir hätten uns soeben hinter dem Laster vor uns dazugeschummelt. Andere Camper bestätigten, dass wir schon längere Zeit anstanden und so konnten wir doch noch mit. Etwas mehr als 4 Stunden Überfahrt, da wollten wir richtig was weiterbringen auf der Homepage. So war unser Plan. In etwa 1,5 Stunden schafften wir das auch, dann wurde das Schaukeln der Fähre aber immer heftiger. Ich wusste gar nicht, dass eine große Fähre so eine Krängung haben kann.

Die obligatorischen Spuck-/Brechtüten an Board waren plötzlich sehr begehrt. Didi war auch etwas flau im Magen, hatte wohl zu viel Thai-Food intus. Meiner ist da anscheinend unempfindlicher. Es waren ganz schön hohe Wellen, aber mir machte das nichts und ich verschlief die restliche Zeit, während Didi immer wieder das Außendeck aufsuchte um ein wenig Frischluft zu schnappen und die Aussicht zu genießen.

Nach der „rumpeligen“ Schiffsreise kamen wir abends auf den Lofoten an und fuhren direkt zum großen Besucherparkplatz in Å (kürzester Name einer Ortschaft) um dort zu nächtigen. Å i Lofoten ist ein kleines Fischerdorf bzw. Fischerdorfmuseum auf der südlichsten Insel, am Anfang der Hauptstraße (E10) welche entlang der Inselgruppe verläuft. Laut Wetterbericht sollte es abends bereits freundlicher sein, aber dem war nichts so. Es regnete und stürmte immer wieder zwischendurch. Also war nach kurzem Sightseeing an diesem Abend Gomo-Gemütlichkeit angesagt!

Auch am nächsten Tag hatten wir es wir bei grad mal 5° Außentemperatur um 08:30 Uhr nicht wirklich eilig. Gestärkt mit einer Kanellsnurr (norwegische Zimtschnecke) – meine mit Schoko und Walnüssen – von der kleinen Bäckerei im Ort, welche ihre Produkte nach wie vor im Holzofen von 1878 (!) bäckt – machten wir vorerst Pläne, wie die Gomotour weitergehen soll. 1878 – das ist Qualität! Auch das Holzofenbrot war super in Qualität und Geschmack.

Kurz nach Mittag, sollte es laut Didi (bzw. Wetterapps) eine „längere“ Regenpause geben. Nach so viel fahren und sitzen brauchten wir Bewegung. Wollten vom Parkplatz aus eigentlich nur kurz den Hügel hoch um einen Blick auf den dahinterliegenden See zu werfen und ev. ein Stück entlang zu spazieren. Sind daher voll motiviert (ohne Essen und Trinken) zu einer kurzen Tour losgestartet.

Da der Winter heuer sehr lange vorherrschte, gab es viel Schmelzwasser, welches sich seinen Weg zum See bahnte. Alles relativ „saftig“. Der Weg wurde mit der Zeit steiniger und etwas unwegsamer. Wir waren nicht immer sicher, ob wir uns am Weg befanden oder ob es kleiner Bachlauf war. Mit den Wegmarkierungen haben sie es wohl nicht so. Nur hin und wieder sahen wir eine.

Ein paar Felsabschnitte waren mit Ketten zum Anhalten und Raufziehen versehen. Es war kein Spaziergang am Seeufer entlang, sondern durchaus herausfordernd. Etwa mittelschwer würde ich sagen. Nicht wirklich gefährlich, aber wir mussten immer schauen, wo wir hintraten und neben Matsch und Steinen, gab es dann auch noch kleine Bäumchen. Der See war gar nicht so klein, stellten wir plötzlich fest. Umkehren wollten wir aber auch nicht mehr. Lt. Didi sollte es sich ja um eine ganz einfache, nicht all zu lange familientaugliche Wanderung handeln.

das ist nur der halbe See, hinter der kleinen Halbinsel links, ging es noch weiter …

Was da familienfreundlich sein sollte blieb mir ein Rätsel. (Didi hat das wohl mit einer anderen Wanderung auf den Lofoten verwechselt). Am Ende des Sees war das Tal zu Ende und ein kleiner hübscher Strand mit Hütte. Mit dem Boot wäre es sicher einfacher hierher zu gelangen. Aber alles lag einsam und verlassen da. Der Rückweg auf der anderen Seite war trockener und etwas besser zu gehen. Ein Paar überholten wir, eines kam uns entgegen, ansonsten trafen wir niemanden. Nach fast 4,5 Stunden (das Wetter hielt, zwar kalt und windig, aber kein Regen) waren wir wieder zurück beim Gomo. Wir wollten uns doch nur die Beine vertreten…

Sigi&Didi