Auch auf der Insel Senja ging es von Gryllefjord aus, wie könnte es anders sein, an der Westküste entlang. Auf einer nur 290m ü.d.M. gelegenen Anhöhe kamen wir am kleinen, zum Teil noch zugefrorenen und von schneebedeckten Bergen umgebenen, See Krokelvvatnet vorbei.

Eigentlich nur zwecks kurzem Fotostopp angehalten überkam es Didi plötzlich und er entschied sich für ein Bad im eisigen Wasser. Das war sozusagen seine „Abschlussprüfung zum echten Wikinger“ 😉

Grad aus dem Wasser gestiegen (bei ca. 12° Außemtemperatur) kam ein Radfahrer die 4km lange und bis zu 10%ige Steigung hochgestrampelt. Hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 8000km seit seinem Start in Dänemark in den Beinen und war ebenso am Weg zum Nordkap.

Kurz darauf, auf dem Abstecher nach Skaland, fanden wir einen idyllischen Stellplatz direkt am Meer, wo unser Gomo grad wieder mal so reinpasste. Ideal für einen Stopp bereits am frühen Nachmittag sowie die kommende Nacht.

Die Landschaftsroute Senja war leider auf Grund einer längerfristigen Tunnelsperre sowohl von Süden als auch von Norden kommend nur jeweils bis in etwa der Mitte befahrbar. Wir erlebten aber eine sehr schöne Strecke im südlichen Teil, die sich defintiv zu fahren lohnte. Vermutlich weil der gesperrte Tunnel jeden unweigerlich zur Umkehr zwang waren relativ wenige Camper unterwegs. Was wiederum sehr angenehm war.

An den Rastplätzen entlang der 18 norwegischen Landschaftsrouten gibt es auch jede Menge kuriose bzw. architektektonisch außergewöhnlich gestaltetete Toilettenanlagen. Will man sich in Norwegen als Architekt einen Namen machen, dann versucht man einen Job für die Gestaltung eines Toilettenhauses zu ergattern und nicht etwa um andere öffentliche Gebäude wie Museen, Theater, … zu entwerfen.

Am Weg zur nächsten Fähre begegneten wir auf einer Abkürzung nicht nur einem Camper aus Steyr-Land (der Didi sogar kannte), sondern wir sahen endlich auch mal !!! Rentiere !!! in freier Wildbahn, welche in aller Ruhe auf einer Wiese grasten.

Elche sind uns jedoch trotz unzähliger Werbeschilder entlang der Straßen leider immer noch nicht begegnet. Im Gegensatz zu unserem slowakischen Freund David, welcher uns ständig Fotos von Rentieren, Elchen und anderen wilden Tieren übermittelte, die Ihm auf seiner Tour durch Norwegen so begegneten.

Die nächste Fährfahrt führte uns von Botnhamn nach Brensholmen auf die Insel Kvaløya und von dort ging es über eine Brücke gleich weiter zur kleinen Insel Sommarøy (auf Grund der Lage sowie vielen Sandbuchten angeblich die Ferieninsel der Bewohner Tromsøs). Wir kamen jedoch nicht zum Baden auf die Insel sondern wegen dem Campingplatz (Sommaroy Camping & Marina), da Wäschewaschen wieder mal dringend nötig war. Alles was nicht in den Trockner durfte, hing kurz darauf im Gomo, weil die Temperatur draußen abends eher nicht so passend war. Wir hatten noch Rindfleisch Pattys (vom Biohof Willams in Vorarlberg) und Fischfilets im Gefrierfach, welche Didi mit jeder Menge anderer köstlicher Reste aus dem Gomo-Kühlschrank zu herzhaften mediteranen Cheeseburgern verarbeitete. Damit unsere frische Wäsche frisch und gut riechend blieb, wurde jedoch ausnahmsweise in der Campingplatzküche und nicht im Gomo aufgekocht. Schmeckte aber dennoch hervorragend!

Am Freitag machten wir uns zeitig in der Früh auf den Weg nach Tromsø (wieder mal durch einen Tunnel unterm Meer auf die Insel Tromsøya), da wir bereits um 09:00 Uhr den vereinbarten Termin beim Reifenhändler Vianor hatten. Die Onlinebestellung 10 Tage zuvor sowie der Werkstatt-Termin funktionierten wie am Schnürchen. Wir mussten nicht einmal vorausbezahlen, sondern konnten die Kosten nach getaner Arbeit direkt vor Ort begleichen. Nach nicht mal einer Stunde war das Gomo vorne neu „behuft“ (inkl. stylischen lila Streifen) und das Reserverad wieder auf seinem angestammten Platz unten drunter.

Wie sich bereits nach den ersten Kilometern auf der Landstraße herausstellte war nun auch jenes pfeifende/surrende und nicht zuordenbare Geräusch im Fahrerhaus, welches Didi bereits einige tausend Kilometer im klassischen norwegischen Geschwindigkeitbereich zw. 70 und 90 km/h nervte, verschwunden. Was für eine Wohltat – yeah!

Leise Grüße aus Tromsø

Sigi&Didi