Am Campingplatz auf Sommaroy haben wir den Tipp bekommen in Tromsø beim Stadion zu parken. Kostet tagsüber nicht viel, am Wochenende sogar gratis, jede Menge Platz und nicht weit von der Innenstadt entfernt. Also Räder ausgepackt und kurz darauf den Berg runter gedüst um die arktische Hauptstadt zu erkunden. Da lief zufällig grad das Hurtigrutenschiff Polarlys im Hafen ein.

Das Wetter spielte wieder mal (oder noch immer) mit. Richtig warm und sonnig! Bei uns würde man Kaiserwetter dazu sagen. Bummelten entspannt durch die Innenstadt. Suchten wie immer nichts und fanden aber schon wieder einiges an neuer Bekleidung! Wieder zu Hause steht dann ganz dringend eine gröbere „Ausmistaktion“ unserer Kleiderkästen auf dem Programm.

Obwohl Didi kein großer Biertrinker ist, musste er den berühmten Ølhallen der Brauerei Mack (nördlichste Brauerei der Welt) einen kurzen Besuch abstatten, um mal 72 Zapfhähne mit unterschiedlichen Biersorten life zu sehen. Für eine Bierverkostung war es uns am Nachmittag aber noch zu früh und am Abend war das Lokal leider komplett ausgebucht.


Das Wetter war außerdem viel zu schön für jegliche Art von „Drinnen-Programm“. Daher ging es nach einem kurzen Blick in das Troll-Museum gegen 15:00 Uhr wieder zurück zum Gomo. Nach langer Zeit endlich wieder mal unsere Liegestühle ausgepackt und die Sonne genossen.

Didi startet um 20:30 Uhr noch eine Aktion „Tromsø Hausberg“. Ich war einfach zu müde und wollte keine Mitternachtswanderung. So machte er sich alleine voll motiviert auf zur Sherpatrappa, deren 1203 Stufen Ihn zur Bergstation der Fjellheisen-Seilbahn am 421m hohen Hausberg von Tromsö, dem Storsteinen, hinauf führten. Von dort gings dann nochmals kurz rd. 200 Höhenmeter weiter zum Gipfel des På Toppen und wieder retour. Nach einer kleinen Pause (zur Überbrückung bis es Mitternacht wurde) im Cafe der Bergstation lief Didi in dieser Nacht noch den Bergrücken des Storsteinen entlang, um die sensationelle Mitternachtssonne aus allen erdenklichen Blickwinkeln zu genießen. Danach gings im Laufschritt in knapp 9 Minuten wieder über die 1203 Treppen runter. Noch rasch ein paar Aufnahmen von der Eismeerkathedrale um 01:00 Uhr früh gemacht und dann mit dem Bike zurück zum Gomo. Mit einem ziemlich flotten Tempo hatte er sich glücklich ausgepowert.

Am nächsten Tag (SA 18. Juni) fuhren wir dann, bei immer noch strahlendem Sonnenschein, gemeinsam mit der Gondel rauf zur Bergstation und wanderten zirka ein Stunde teils über Schneefelder zum Gipfel. Der Ausblick über den Fjord, Tromsö und viele kleine Inseln war wirklich schön. Zurück bei der Fjellstua (Bergstube) gab es eine kleine Kaffepause und hinab ging es dann die 1203 Stufen der Sherpatrappa (diese von nepalesischen Arbeitern errichtete Treppe wurde erst im Jahre 2019 fertiggestellt).

Am Rückweg dann noch kurz die Eismeerkathedrale von innen und außen bewundert


Spät Abends bestimmte der Tromsø Midnight Sun Marathon (der nördlichste AIMS-zertifizierte Marathon der Welt) das Geschehen in der Stadt und wir waren natürlich live dabei. Wir beobachteten die tausenden Teilnehmer, welche in diesem Jahr an den Start gingen, teils auf der Straße (unter anderem den Start des Halbmarathons um 22:30 Uhr) und teils während dem Abendessen durchs Fenster aus dem urigen Restaurant EGON (kurz vor dem Zieleinlauf). Alle Altersgruppen und Menschentypen waren vertreten. Für mich sind alle Gewinner, die ihre Distanz schafften aber auch diejenigen die den Mut hatten abzubrechen weil die Hürde (noch) zu groß war.

Didi kann mehr verdrücken als man ihm ansieht. So war die Frage der Kellnerin „With how many will you share?“ nicht weiter verwunderlich als er sich kurz vor Mitternacht die Amerikansk Pizza ULTIMATE im Restaurant EGON bestellte. Dagegen wirkte meine, nicht gerade kleine Portion Lachssteak, fast kümmerlich. Er hat die rd. 40 cm große und sehr üppig belegte Teigflade aber ohne Mühe bis auf zwei Ecken aufgegessen. Er kann froh sein, dass er so einen flotten Stoffwechsel hat!

Flotte Grüße aus Tromsø

Sigi&Didi