Fanden am nächsten Tag einen Übernachtungsplatz abseits der Hauptstraße: mit Unterstand, Grillplatz und einer Hütte mit Holz und Hacke. Das gibt es in Skandinavien häufig und ist frei zugänglich. Und das alles neben einem Bach der in einen kleinen See mündete. Idyllisch – hier blieben wir. Nachdem es noch immer sehr heiß war, zuerst mal ins Wasser und dann alles für eine Grillerei richteten. Didi kümmerte sich ums Holz und ich machte Salat und Steckerlbrot.  Im Laufe des Nachmittags wurden die Moskitos immer lästiger, aber wir vertrauten auf Wind und Feuer (Rauch) und wollten uns unseren Grillabend nicht kaputt machen lassen.

Didi liebten die Viecherl ganz besonders, sie stachen ihn durchs lange Gewand, während ich barfuß in Schlapfen und kurzärmlig danebenstand.  Das ist sonst immer umgekehrt und ich bin meistens das bevorzugte Bissopfer. Die finnischen Kollegen stehen wohl auf männliches Blut aus Österreich.

Knacker gegrillt und anschließend mit Steckerlbrot umwickelt und über der Gluthitze gebacken schmeckte uns noch und wir erwehrten uns tapfer der Moskitos. Sprühten und schmierten Zeugs auf die Haut, in der Hoffnung, dass es wirkt. Naja… schien sie nicht sonderlich zu stören. In den Rauch stellen funktionierte – Geräuchertes soll sich ja länger halten – aber irgendwann hatten wir genug und flüchteten ins Gomo.

moskitosicherer Drohnenflug – kein Scherz!

Sind nach Mitternacht ins Bett und konnten bis ca. vier Uhr in der Früh etwas schlafen, dann waren einfach zu viele drinnen und wir flüchteten. Fuhren (Montag 27. Juni) bis zum asphaltierten Parkplatz vom Weihnachtsmanndorf, lüfteten dort das Auto aus und konnten danach weiterschlafen. Didi hat bei 80 Bissen aufgehört zu zählen!  Ich hatte mit 10-15 vergleichsweise wenig abbekommen.

Vormittag schlenderten wir durch die Anlage („Liebes Christkind, wir haben es eh nur angeschaut und wollen dich auf keinen Fall eintauschen – der Arme muss hier sogar im Sommer arbeiten“) und die Weihnachtslieder aus den Lautsprechern fühlten sich bei Sonnenschein und 30° befremdlich an.

Besuchten den Weihnachtsmann (durch Plexiglas getrennt) und schickten einige Karten im Santa Claus Postamt ab. Didi ließ sich von einem Messershop bezirzen und konnte es nicht lassen sich (wieder mal) ein Messer zu kaufen – hat wohl mit den Männergenen zu tun.

Fuhren weiter und wollten in nächstem Ort Wasser auffüllen und Grauwasser entsorgen. Schwierig im Vergleich zu Norwegen. Dort gab es das fast überall bei Tankstellen und Rastplätzen, ohne dass man einen Campingplatz buchen musste. Wurden nicht fündig, auch keine Stellplätze oder zu viele Moskitos.  Hatten irgendwann genug und fuhren zurück nach Rovaniemi, weil es dort einen freien Stellplatz gab und auch alles andere zur Verfügung stand.

Wir beschlossen nicht weiter ins Inland zur Seenplatte zu fahren, sondern nach Schweden. Richtung Mittigarden, einem Ferienhaus von Bekannten in der Nähe von Jokkmokk.

Finnland im Winter soll auch schön sein: Aurora Borealis schauen, Hundeschlitten bzw. Motorschlitten fahren, im Eishotel schlafen … wir kommen wieder und dann gibt’s bestimmt keine Moskitos!

Sigi&Didi