Montag 13.02. bis Sonntag 19.02.2023

Nach ein paar Familientagen in der Schweiz brachen wir am 15.02.2023 Vormittags nun wirklich auf in Richtung Süden. Mit frischen Schweizer Zöpfen und zwei Flaschen der delikaten Salatsoße von Erika versorgt. Dieser „Reiseproviant“ hat uns auch schon auf dem Weg nach Norden begleitet. Einfach sensationell gut!

Zuerst ging es nach Kandersteg wo uns der Autozug sicher und entspannt nach Goppenstein, auf die andere Seite des Berges, brachte. Gomos erste Zugfahrt und auch für uns war es eine Premiere: Im Großen und Ganzen relativ unspektakulär. Das Ticket hatten wir im Vorfeld online gelöst und die Zugfahrt dauerte nur 15 Minuten. Gerade genug Zeit für eine kleine Jause im Gomo.

Danch ging es rauf auf den Simplon Pass. Das Wetter ermöglichte jede Menge an schönen Ausblicken und Schnee gab es dort oben natürlich auch noch. So richtig schöne „Didistraßen“ folgten am Weg nach Locarno, welche uns zuerst nach Italien und dann wieder zurück in die Schweiz führten.

Bei unserer ersten Gomo Ausfahrt im September 2019 fuhren wir ungewollt von Locarno aus auf den Berg Cimetta bis hinauf zum letzten Parkplatz auf 1.180m. Sehr enge und sehr schmale Straße meist ohne Leitplanke knapp 1000 Höhenmeter hinauf. Damals wäre ich am liebsten ausgestiegen und zu Fuß weitergegangen. Wusste nicht ob irgendwo Platz zum Ausweichen oder ggf. Umdrehen wäre oder wir eventuell alles rückwärts zurückfahren müssten.

Diesmal haben wir die Auffahrt bewusst gewählt und sie war für mich auch um einiges entspannter als zuletzt. Bei strahlendem Sonnenschein, angenehmen 15 Grad und nach ca. 30 Minuten Fußmarsch haben wir im Restaurant La Capanna Cardada unseren ersten Urlaubs-Cappuccino getrunken und eine tolle Variante unseres Apfelstrudels (in einer kleinen Gugelhupf-Backform gebacken) dazu genossen. Das muss ich auch mal so ausprobieren. Zum Gipfel des Cimetta ging es diesmal nicht rauf, da es für eine Wanderung schon zu spät war und der kleine Sessellift nur an Wochenenden in Betrieb ist.

Am Parkplatz im Wald erfolgreich unsere neuen Auffahrkeile und das Luftfahrwerk genützt, um die nicht unbeträchtlichten Schräglagen auszugleichen. Das war ohne Hilfsmittel auch uns zu schief. Das Häferl wäre definitiv vom Tisch gerutscht.

Am nächsten Morgen fuhren wir zeitig runter ins Tal um auf möglichst wenig Gegenverkehr auf dieser doch speziellen Strasse zu treffen. So genial die Lage hier oben hoch über dem Lago Maggiore auch ist, hält sich das Bedürfnis hier zu wohnen und täglich 1000 Höhenmeter rauf und runter zu fahren mehr als in Grenzen.

Entlang des Lago Maggiore machten wir uns auf nach Parma. Wie immer ging es direkt rein ins Zentrum, Längsparkplatz gesucht und dann zu Fuß weiter. Wir genossen die Sonnenstrahlen, tingelten kurz durch die Altstadt und versorgten uns mit Parmaschinken, Culatello di Zippolo, Parmesan und Prosecco für den Abend. Das Leben ist dich einfach schön 😉

Nächstes Ziel war Bologna. „Rein ins Zentrum und Parkplatz finden“, hatte jedoch erstmals so gar nicht funktioniert. Wir fuhren fast 90 Minuten durch die Gegend ohne fündig zu werden und hatten schön langsam die Nase voll. „Dann soll es wohl nicht sein“, dachten wir und machten uns auf, um bei einem Park etwas oberhalb der Stadt Station zu beziehen. Auf dem Weg dorthin hatte uns das Navi auch noch in eine enge Sackgasse geführt, wo es keine Wendemöglichkeit gab. Didi hat die paar hundert Meter bergab und mit etlichen Engstellen (nur etwa 20cm links und rechts Platz) im Retourgang bravourös gemeistert! (PS: Da hat sich möglicherweise der erst kurz vor der Abreise absolvierte CE Führerschein – sprich LKW +Hänger positiv ausgewirkt). Ich wäre sicher verzweifelt stecken geblieben. Schließlich doch noch über eine sehr steile aber normal befahrbare Straße angekommen und eine ruhige Nacht am Parkplatz der Villa Ghigi verbracht. Abends im Gomi noch mit Prosecco auf Bologna angestoßen. Vielleicht werden wir ja doch noch Freunde.

Am nächsten Tag einen zweiten Versuch gestartet um die Stadt Bologna kennenzulernen. Sie war uns hold und wir waren knapp fünf Stunden unterwegs. Super gute frische Pasta im liebenswürdigen Lokal sFOGLIA RINA gespeist. Sehr zu empfehlen!!!. Sensationelle Arkadengänge (Weltkulturerbe und in Summe 40km lang) und etliche Türme sind die Besonderheiten der Altstadt. Von beinahe 200 Türmen im Mittelalter stehen heute noch ungefähr zwanzig. Etliche sind umgefallen oder wurden im Laufe der Zeit abgebaut, manche stehen sogar ziemlich schief. Diese sogenannten „Geschlechtertürme“ hatten anfangs einen wehrhaften Sinn und wurden später zu Machtsymbolen. Wer sich so einen Turm bauen konnte, gehörte zur „besseren“ und finanziell erfolgreichen Gesellschaft und wollte das auch demonstrieren.

Auf Richtung Florenz. Didi schaffte es jedoch abermals nicht beim Outlet in Baberino vorbeizufahren. Für seine Verhältnisse hat er diesmal aber echt wenig eingekauft. Nur drei neue Teile fanden den Weg in unser Gomo. Ich bearbeitete währenddessen Fotos und verkrümelte mich mit einem guten Buch in unserer „Schlafhöhle“. Wir verbrachten die Nacht gleich ums „Eck“ beim Lago di Bilancino.


Am unserem Weg durch die Toscana suchten wir uns für die nächste Nacht einen Bauernhof mit Hofladen als Stellplatz aus. Am Weg dorthin lag San Gimignano. Waren zwar nicht das erstmal hier, aber die kleine Stadt hat einfach Charme. Es waren auch nicht so viele Touristen unterwegs wie im Sommer oder Herbst, aber ganz leer war es auch nicht. Für Februar war doch mehr los als erwartet.

Beim Bauernhof Azienda Acricola La Taverna in der Nähe von Castagno Val d’Elsa haben wir ein schönes Platzerl gefunden, Selbstgemachtes im Hofladen erstanden und zum Abendessen leckere Burger mit Bio-Beef vom Biohof Willam im Gomo zubereitet. Das Wetter war am nächsten Morgen eher trüb und gerade richtig zum Arbeiten. Für den Reiseblog haben wir uns diesmal ja vorgenommen die Wochenberichte spätestens am darauffolgenden Montag online zu stellen. Beim Ersten haben wir das schon geschafft, sollte also auch beim Zweiten gelingen.

Nach getaner Arbeit ging es am Sonntag Nachmittag, mit Zwischenstopps in Monteriggioni und Siena, weiter zu Freunden nach Castel del Piano (östlich von Grosetto). Das letzte Mal war schon etliche Jahre her, dass wir uns gesehen hatten. Sie kamen glücklicherweise grad tags zuvor aus Deutschland wieder retour und so stand einem Treffen nichts im Wege. Wir freuten uns auf das Wiedersehen, einen gemütlichen Abend bei echt leckerem italienischen Essen, aber vor allem auch auf das exquisite (zig-fach prämierte) Bio-Olivenöl vom Regensburger Ölbaron!

Bis zum nächsten Mal,