Montag 13.03. bis Sonntag 19.03.2023

Montag und Dienstag Vormitag verbrachten wir noch am Divari Beach (Golden Beach). Sonne, Strand, Sand, Hängematte sowie warme Temperaturen bescherten uns echtes Urlaubsfeeling. Vor allem ich (Sigi) bin ja ein absoluter Schaukelfan in Form von Hängesessel, Hängematte oder Schaukelstuhl. In Verbindung mit etwas Lesbarem ist das pure Entspannung für mich. In dem Moment wo ich die Füße vom Boden einziehe scheint alles leichter und etwas vom Alltag losgelöst zu sein. Ich liebe es!

Am Weg nach Süden kamen wir an unglaublich riesigen und luxuriösen Ferienanlagen (inkl. Hubschrauberlandeplatz) vorbei, welche z.T. hier grad neu entstehen. In der Navarino Bucht herrscht im Gegensatz zur nördlicheren Westküste des Peleponnes ein echter Bauboom. Jedoch nur leistbar für gut betuchte Gäste und geldbringend vermutlich für ausländische Investoren. Im besten Fall hat die Gegend in Form von neuen Arbeitsplätzen auch was davon.

Bei unseren Stopps in einigen am Weg liegenden Dörfern stellten wir erneut fest, dass Dienstag kein guter Tag für Besichtigungen ist. Scheint in Griechenland allgemeiner Ruhetag bei Sehenswürdigkeiten (Burgen, etc.) zu sein. In Pylos standen wir vor verschlossenen Toren und von außen war nicht viel zu sehen außer menschengroßer Agaven.

Der Versuch die Burg von Methoni zu besuchen ist zwar ebenso gescheitert, aber außen herum sind wir in eine nette Bucht mit fotogenen Fischerbooten gelangt und konnten letztlich auch so interessante Eindrücke von der venezianischen Festungsanlage aus dem 12. Jahrhundert mitnehmen.

Nach den beeindruckenden Agaven in Pylos bereicherten nun riesige Gestrüppe aus Feigenkakteen unser botanisches Wissen. Die Früchte des Feigenkaktus sollen angeblich wohlschmeckend sein. Wer solche Kakteen als Zaun hat, braucht sich keine Gedanken zum Thema Einbruch zu machen!

Hautnah war auch hier wieder mal zu erleben wie die Griechen sich anscheinend einfach umdrehen, alles liegen und stehen sowie verfallen lassen, wenn etwas nicht mehr benützt/benötigt wird. Sogar das Rechnungsausgangsbuch aus dem Jahr 2016 lag noch in dieser verfallenen Taverne herum. Auch das mit der Müllentsorgung nehmen viele nicht ernst und vermüllen ihr Land. Das ist für uns einfach unverständlich. Auf der Halbinsel Mani war das besser und schöne Landschaft ohne „Dekoration“ zu bewundern möglich.

Am Weg nach Koroni lud ein kleines, feines Café direkt an der Straße mit super Außenbereich einfach zu einer spontanen Auszeit ein. (Tzitziki heißt übrigens Zikade)

In der liebenswerten Kleinstadt Koroni, im südöstlichen Messenien, wird die Burganlage nunmehr als Teil des Dorfes genützt (Gärten mit Oliven, Orangen und Zitronen) und auch ein kleines Kloster ist hier noch in Betrieb. Der Klostergarten und Teile der Anlage werden liebevoll betreut und sind frei zugänglich.

Kleinste „Zellen“ der Nonnen aus früheren Tagen, die schon fast Klaustrophobie auslösen, tolle Aussichten von der Außenmauer bzw. vom begehbarem Dach einer alten Kapelle gaben einen kleinen Einblick in das Leben früherer und heutiger Menschen.

Nachdem wir Frischwasser bei einer kleinen Kirche und unsere Vorräte in einem Mini-Market aufgefüllt hatten, ging es über eine schmale, verwinkelte und zum Teil steile Straße zum nächsten einsamen Stellplatz für die kommende Nacht. Wie sich am nächsten Morgen herausstellte, ist der Besitzer von Sascha´s Beach Restaurant ein gebürtiger Linzer der sich hier nidergelassen hat. Da das Lokal noch bis Anfang April geschlossen war, gab es für uns leider auch keine Marillenknödel, welche in einigen P4N-Bewertungen lobenswert erwähnt wurden.

Nach einigen Stunden Arbeit auf unseren kleinen elektronischen Helferleins landeten wir am Mittwoch Nachmittag schließlich in Kalamata. Da es am Abend ein wenig zu regnen anfing, verschoben wir die Besichtigung der Altstadt auf den nächsten Tag. Standen zuerst am großem Parkplatz vor der Markthalle, wechselten jedoch zu späterer Stunde noch auf einen Platz zu einer Kapelle am Berg hoch über der Stadt. Die Zufahrt sah im Finstern viel schlimmer aus als am nächsten Tag beim Runterfahren. Sie war am letzten steilen Teilstück sogar betoniert 😉



Die Kathedrale von Kalamata („Ypapanti tou Sotiros“) wurde erst frisch renoviert und präsentierte sich so wie fast alle kirchlichen Bauwerke, egal ob groß oder klein, in einer Stadt, einem kleinen Dorf oder irgendwo am Land, wie „aus dem Ei gepellt“. Die meisten der griechisch orthodoxen Bauwerke empfanden wir jedoch als sehr düster und finster – für uns eher nicht einladend.

Beim Wegfahren reklamierte unser Gomo jedoch neben den permanenten Fehlermeldungen bzgl. Überprüfung des AdBlue Systems und des Motors nun plötzlich auch ein Service in 240 Kilometern. Kurzer Sicherheitsanruf bei Auto Nigl in Steyr und beschlossen auf einen Check in eine Werkstatt zu fahren, bevor wir dann im „Nirgendwo in der Mani“ möglicherweise gar nicht mehr starten können.

Wie schon mal erwähnt sprachen die meisten Griechen denen wir bisher begegneten sehr gut Englisch, was wir auch in der Peugeot-Werkstatt in Kalamta wieder mal bestätigt bekamen. Mit ausgesprochener Freundlichkeit wurden wir empfangen, prompt wurde mit dem Diagnosegeröt der Fehlercode ausgelesen und so wie bereits 2 mal in Italien erfolgt wieder gelöscht.

Thema Einkaufen in Griechenland:
Im Laufe unserer bisherigen Tour gab es sehr viele und gute Bäckerein und unzählige Patisserien mit unglaublich vielem Süßkram. Sind anscheinend richtige Naschkatzen die Griechen. Wir müssen aber erst mal was probieren. Bis jetzt hatten wir immer nur geschaut.
Es gibt hier auch noch nicht so viele Supermarktketten wie bei uns, sondern noch jede Menge kleiner Minimärkte und teils auch gute Delikatessenläden. In den größeren Städten beginnt sich das schon zu verändern und Markenlabel erobern auch hier den Markt. Wir genossen diese kleinen „Kramerläden“ und Gemüsestände. Auch die Müllentstsorgung und die Wasserversorgung funktionierten bis dato problemlos. Müllcontainer sind mehr oder weniger überall (auch auf entlegenen Stränden) und es gibt sehr viele öffentliche Wasserstellen und auch bei Tankstellen kriegt man meist kostenlos Wasser. Didi benützt zusätzlich einen Filter, aber vielfach kommt das Wasser sauber und absolut trinkbar aus den Bergen. Für alle Fälle haben wir auch immer einige Flaschen Trinkwasser zusätzlich mit.

Zum Abschied aus Kalamata gönnten wir uns noch ein paar Souvlaki Pita, der bis jetzt der Beste war. Klassisch wie er sein sollte: Zartes Schweinefleisch, Tomaten, Zwiebel, Joghurt mit Kräutern und sonst nix (keinerlei Firlefanz mit Pommes, Salat oder gar Mayonaise). In der Altstadt bei „Souvlakia Panagiotis“ gibt es das seit 1978 in dieser Qualität. SCHMATZ!

Kirchen mit dem Namen „Agios Nikolaos“ gibt es in Griechenland wie Sand am mehr und in allen Größen und Formen. Folgende Bilder stammen von der bisher winzigsten die wir gesehen hatten. Die hat grad mal Platz für max. 2-3 Personen.

Die Mani Halbinsel (der Mittelfinger der Peleponnes) mit dem Kap Tenaro (südlichster Punkt des griechischen Festlandes sowie der Balkanhalbinsel und das zweitsüdlichste Kap Festland-Europas) war unser nächstes Etappenziel. Wir schlängelten uns wieder mal die Küste entlang. Durch kleine Dörfer, enge Straßen und schöne Buchten landeten wir am Donnerstag kurz nach 17 Uhr in einem kleinen Hafen unterhalb des Dorfes Chotasia. Nachdem das Fischrestaurant „Porto Gateas“ auch noch im Winterschlaf weilte, standen wir wieder mal 2 Tage lang ganz alleine in diesem wunderschönen Fleckchen Erde. Wurden täglich mit wunderbaren Sonnenuntergänen beschenkt und nützten die Gelegenheit auch wieder mal zum Schwimmen im Meer (das Wasser war hier jedoch um einiges kälter).

Samstag ging es dann Vormittags auf den Markt in Areopoli und nach einem Zwischenstopp mit Kaffee und Kuchen in Limeni (wo wir auf nette Camper aus dem Bezirk Amstetten trafen), dann weiter zur Höhle „Vlychada Diros Mani“, wo wir mit einem kleinen Boot 30 Minuten lang durch die Tropfsteinhöhle geschippert wurden. Echt nett, wenn auch die ganze Anlage bereits sehr in die Jahre gekommen ist.

Kurz nach 16:00 Uhr erreichten wir dann den bisher genialsten Stellplatz auf unserer Tour, wenngleich sowohl die letzten paar hundert Meter Anfahrt als auch das Wendemanöver am Stellplatz (nicht mal 8m Breite bei 6,40m Fahrzeuglänge) das Gomo samt Fahrer forderten. Sonntag früh erkundete Didi im Alleingang das nahe gelegene Kastro Tigani (lt. Google Übersetzter „Schloß Pfanne“). Mittags wurde in der STUR Pfanne eine wunderbare Eierspeis gezaubert, welche dann als Stärkung für die nachmittägliche gemeinsame Radtour durch die umliegenden Dörfer, mit Ihren zahlreichen Wohn- und Wehrtürmen, diente.

Abends wieder jeden Tag ein Sonnenuntergang spektakulärer als der andere. Wir können uns davon einfach nicht satt sehen.

Bis nächste Woche,