Montag 20.03. bis Sonntag 26.03.2023

Am Montag verließen wir kurz nach Mitag unseren sensationellen Stellplatz an der Steilküste und machten uns auf zum südlichsten Punkt des griechischen Festlandes. Das „RuinendorfVathia lag direkt auf unserem Weg. Wir konnten ein paar halb verfallene Wohntürme auch von Innen anschauen. Die meisten waren eher bescheiden in der Größe, aber für eine Ferienwohnung ließe sich daraus ggf. was machen. Ganz verlassen war es nicht, denn wir entdeckten ein paar renovierte Ferienwohnungen, ein winziges Gästehaus und einen wohl übriggebliebenen betagten Einwohner, dessen Haus und Garten sehr rustikal anmuteten. Er ist es wahrscheinlich nicht anders gewohnt und damit zufrieden. Bedürfnisse und Zufriedenheit bestimmen die Fülle unseres Lebens. Was für den einen viel ist, ist für den anderen wenig…

Am Parkplatz vom Kap Tenaro angelangt, machten wir uns zu Fuß auf zum Leuchtturm. Hin und retour brauchten wir ungefähr 80 Minuten. Der Weg war nicht anstrengend, aber großteils sehr steinig, so daß man durchgehend konzentriert gehen musste. Das Lighthouse hat auch schon mal bessere Tage gesehen und leider kann man nicht hinaufsteigen, so wie wir es schon in anderen Ländern erleben durften. Wir standen trotzdem auf dem zweitsüdlichsten Punkt des europäischen Festlandes und blickten auf den Lakonischen und den Messenischen Golf.


Wieder mal ein superschöner Stellplatz, diesmal mit Blick auf Porto Kagio. In Buchten oder Stränden direkt am Meer stehen ist toll, aber auch die Sicht von oben ist nicht zu verachten. Den Blickwinkel wechseln kann nie schaden, um mehr und ganzheitlicher erfassen zu können – würde ich mal sagen.

Genuss fürs Auge und für den Magen! 😀

Nachmittags ein kurzer „Futterstopp“ in Gythio auf dem Weg zu einem Weingut. 😋

Im Weingut Lacovino kann man Wein verkosten, mit dem Wohnmobil übernachten und auch frisches Wasser auftanken. Aus dem Hobby des Hausherrn ist, inmitten von unzähligen Oliven- und Orangenplantagen, über die Jahre ein erfolgreiches Business geworden. Wir wurden sehr nett bewirtet und haben so einiges über das aktuelle Leben in Griechenland erfahren. Wie wir schon feststellten, sind die Preise in den Geschäften teils höher als bei uns in Österreich, aber das Lohnniveau ist um vieles niedriger. (Ein Lehrer verdient nur etwa € 800,-/Monat). Abgesehen davon gibt es außer dem Tourismus und der Landwirtschaft keine nennenswerte Wirtschaft. Die letzten Jahre waren hier sicher nicht einfach für viele.

Wir lernten dort auch Willy&Amy aus der Schweiz kennen, die vor kurzem ihr Eigenheim verkauft haben und nun mit einem restaurierten Landrover samt Zeltdach auf Tour quer durch die Welt sind. Verbrachten nach der Weinverkostung einen unterhaltsamen Abend mit den beiden in unserem Gomo (im Landy wäree es zu viert doch etwas zu kuschelig geworden). Kritische und nachdenkliche Gespräche hatten aber ebenso Platz, wie auch ein paar tolle Songs von Amy aufder Gitarre. Was für eine spannende Vita von Willy!!! Ev. können wir sein Leben ja mal in Buchform lesen. Hoffentlich kreuzen sich unsere Wege aber noch einmal auf einer unserer zukünftigen Touren.

Monemvasia: das Dorf hinter dem Berg.
Vom Festland aus nicht sichtbar und daher gut vor Angriffen geschützt. Zusätzlich umgab eine Stadtmauer das Gelände, welche auch heute noch steht. Dort tat sich tourismusmäßig schon etwas mehr als in unseren letzten Wochen am Peleponnes. Kleine Gässchen und Läden verbreiteten ihren Charme, Cafés und Tavernen luden zum Verweilen auf. Die Steilwände oberhalb des Dorfes wurden grad mit Steinschutznetzen versehen, so dass uns nicht gegeönnt war (obwohl diesmal nicht Dienstag war) die hoch über dem Dorf thronende Festung zu besichtigen. Genossen aber einen griechischen Kaffee in der Sonne mit Blick aufs Meer auf der Terassse des Bastione Malvasia Hotel.

Zum Übernachten düsten wir entlang der Ostküste immer wieder rauf in die Berge (bis über 700hm) und dann wieder runter zum Meer, vorbei an der kleinen Stadt Leonidi (diese Region scheint das Zentrum für den Klettersport am Peloponnes zu sein) noch bis zum Cheronisi Beach kurz vor Astros. Hüpften am nächsten Morgen wieder mal ins Wasser und starteten damit kühl, aber richtig erfrischend in den Tag. Die Sonne lachte uns an und wir erfreuten uns anschließend an der warmen Außendusche des Gomo.

Wir waren schon gespannt auf Nafplio (war im 19. Jh. kurzzeitig die provisorische Hauptstadt von Griechenland – bevor es dann erst Athen wurde, wo heute rd. 50% der Griechen leben). Hier begrüßte uns bereits von Weitem eine riesige Burganlage oberhalb der Stadt, welche über knapp 1000 Stufen erklommen werden kann. Im Hafen vor der Altstadt gab es einen sehr großen kostenfreien Parkplatz. Wir bummelten etwas durch die Gassen, wo schon so einiges los war.


Am Weg zurück zum Auto entdeckte Sigi ein Schmuckgeschäft (metallagi jewelry) mit integrierter Werkstatt. Der Betreiber war in Melbourne aufgewachsen und seine Familie kehrte wieder zurück nach Griechenland als er zwölf war. Ein sehr sympathischer Schmuck-Künstler. Ich (Sigi) konnte einfach nicht vorbeigehen. Auf fast jeder Reise nehme ich mir ein Stück Schmuck mit. Meist nicht teuer, aber schön und vor allem immer einzigartig. Eine Halskette welche auch zu einem Armband adaptiert werden kann entdeckt und das Angebot erhalten binnen 30 Minuten auch die passenden Ohrringe dazu angefertigt zu bekommen. Echt cool 😉 Bei der Abholung des Schmucks noch schöne „Hänge-Ohrringe“ mit einem speziellen Verschluss entdeckt, aber auf der Suche nach einem dazupassenden Ring leider gescheitert. Für einen echten Meister natürlich kein Problem und so wusste Sigi bereits wenige Minuten und ein paar Skizzen später wie der speziell für Sie angefertigte Ring aussehen wird. Also tags darauf nochmals nach Nafplio um den Ring abzuholen. So schön!


Etwa 30 Minuten entfernt machten wir am Stellplatz Kalimero in Lyguorio einen Zwischenstopp zum Wäschewaschen, bevor wir am nächsten Tag das Amphitheater in Epidauros sowie die Ruinen der Tempel, Bäder und Heilstätten besichtigten.

Nach unserem zweiten Stopp in Nafplio erreichten wir am späten Freitag Nachmittag die Festung Akrokorinth vor den Toren von Korinth. Die Besichtigung der Burg war zwar kostenlos aber trotzdem nicht rund um die Uhr möglich. Wir übernachteten also einfach am leeren Parkplatz und wollten in der früh gleich nach dem Öffnen ab 08:30 Uhr die Anlage zu erkunden. So der Plan.

Es wurde 08.30 bzw. 09.00 Uhr und keiner kam. Auf einer Tafel beim verschlossenem Eingang fanden wir die Ursache. Der 25. März ist Nationalfeiertag in Griechenland und somit war an diesem Tag so gut wie alles zu. Die griechischen Burgen/Festungen und wir! Das sollte auf dieser Reise irgendwie nicht sein. Wir hatten extra drauf geachtet, dass nicht Dienstag war und online bzgl. der Öffnungszeiten nachgesehen. Die Burg von Nafplio haben wir extra nicht besucht, weil wir ja eh nach Akrokorinth fahren. Haha, bis jetzt habe wir alle Burgen (Ruinen) nur von außen gesehen. 😁 Sollte wohl nicht sein. Mit Didi´s Drohne konnten wir aber doch noch ein bisschen „reinspionieren“.

„Dann halt nicht“, dachten wir und fuhren zum Kanal von Isthmos (Kanal von Korinth), welcher von 1881 bis 1893 gegraben wurde, um den Seeweg für die Schiffe zu verkürzen. Er ist 6343m lang, bis zu 84m tief und ….m breit. Heute fahren nur noch wenige Schiffe durch, aber man kann in die Tiefe von einer Brücke Bungee Jumpen. Wir nicht. Ihr?

Nach kurzer Recherche fanden wir heraus, dass es am Nationalfeiertag im ganzen Land Paraden mit traditionellen Trachten gibt, natürlich begleitet von Musikkapellen. Wir ließen uns daher das Spektal in Korinth nicht entgehen. Vom Kindergartenkind bis zum Oldy waren alle auf den Beinen. Entweder als Zuschauer oder in einer Folkloregruppe.

Großteils mit Freude, aber auch so manch kleiner Zwerg mit bitteren Tränen. Was mich solche Veranstaltungen eher kritisch betrachten lässt. Wenn wer nicht mitmachen möchte, sollte man das respektieren, egal welches Alter! Auch wenn die Kleinen wirklich lieblichst anzuschauen sind, sollten sie nicht zur Volksbelustigung vorgeführt werden. Ich (Sigi) bin eher kein Fan von solchen Massenaufmärschen.

Die Zeit verging wie im Flug und wir mussten uns schön langsam aber sicher Richtung Heimat aufmachen. Damit es ausnahmsweise mal etwas schneller voran ging nahmen wir wieder mal die Autobahn in Anspruch (die hier aber für Wohnmobile richtig teuer ist – fast € 40,- mussten wir für die mautpflichtigen Teilstücke auf den insgesamt 250km berappen + € 21,- für die Rio-Andirrio-Brücke). Aber dafür ging es in einem Zisch bis kurz vor Preveza zur Beach Bar Plaza Panagia. Die hatte nach der Winterpause Ihre Pforten wieder den ersten Tag geöffnet.

Dort sind Camper ausdrücklich willkommen und wir speisten einen perfekt über dem offenen Feuer gegrillten Fisch. Zuvor noch einen klassischen griechischen Salat und abgerundet wurde das Menü mit einem Bierchen bzw. einem Gläschen Weißwein. Sogar die Musik war gut – Phil Collins & Co. Ein absolut runder Abend. Danke!

Am Sonntag am Artolithia Beach zwischen Preveza und Parga ein lauschiges Plätzchen für den restlichen Tag bezogen und abends Sigís sensationelle ´toastie with pouched eggs´ genossen.

Wollen auch den nächsten Tag hier verbringen, um noch etwas Arbeit zu erledigen, bevor wir uns erlauben werden in Albanien ein paar Tage offline zu gehen.

Genussvolle Grüße,