Montag 20.02. bis Sonntag 26.02.2023

Nach einem schönen Abend, bei dem wir von unseren Freunden mit toskanischer Antipasti, feinster Lasagne und hausgemachtem Vino Nero verwöhnt wurden, machten wir uns von Castel del Piano über den Monte Amiata (rauf auf 1.670m – damit unsere kleine Bergziege nicht aus der Übung kommt) auf den Weg zur Therme in Bagni San Filippo. Auf dem Weg runter vom Monte Amiata haben wir einen süßen Wildschwein-Frischling entdeckt, der neben der Straße durch den Schnee irrte, mit den Resten der Nabelschnur noch dran. (Es hielt vor uns bereits eine italienische Familie an um sich um den winzigen Zwerg zu kümmern)

Im relativ kleinen frei zugänglichen Areal genossen wir bei Sonnenschein ein Bad im warmen und stellenweise sogar richtig heißen Thermalwasser. Dezenter Schwefelgeruch inklusive.

Anschließend ging es querfeldein weiter zum Kratersee Lago di Bolsena. Dort verbrachten wir einen geruhsamen Nachmittag sowie eine absolut ruhige Nacht direkt am See.

Bei der Ankunft unseres nächsten Zwischenziels Pitigliano stellten wir fest, dass wir bei unserer ersten Gomo-Ausfahrt 2019 schon mal hier waren. Der Ort ist bekannt durch die zahlreichen Wohnhöhlen, welche in den Tuffstein gegraben wurden. Wir haben diesmal aber nicht die Stadt, sondern ein Stück der alten Etruskerwege erkundet, welche durch den Tuffstein gehauen wurden. Diese ausgetreten Wege zu gehen und sich bewusst sein, wie viele Menschen hier schon gegangen sein mussten, um den Stein so auszutreten – schon beeindruckend.

Nach einem kurzen Pitstopp (Abwasser entsorgt, Frischwasser aufgefüllt, Müll entsorgt) machten wir uns auf den Weg nach Rom. Als wir unzählige Haselnusss-Plantagen entlang der Strasse sahen dauerte es nicht lange bis wir auf das Hinweisschild zur Cimina Dolciaria stießen. Sind spontan rechts abgebogen und rd. einen Kilometer bis zum Fabriksverkauf gefahren um frische Haselnüsse, Nochiella (feinste Schoko-Creme) sowie Haselnüsse in flüssiger alkoholhaltiger Form zu erwerben.

In Rom angekommen folgten wir nach einem kurzen Halt in der Peugeot Werkstatt (Details siehe Bericht 2023 #W3S_2) einer Park4Night Empfehlung zu einem zentrumsnahen Stellplatz bei einer Autowerkstatt. Leider war das parkähnliche Gelände, welches eigentlich speziell für Wohnmobile reserviert ist, aktuell aus rechtlichen Gründen nicht verfügbar. Wir konnten aber trotzdem für 25€ pro Nacht sicher am Firmengelände stehen bleiben. Das genügte uns vollkommen (sind ja mehr oder weniger vollkommen autark) und machten uns umgehend mit dem Bus auf in die Innenstadt. Die Haltestelle der Linie 118 befindet sich genau vor dem Firmengelände und fährt binnen 15 Minuten direkt ins Zentrum (Haltestellen bei der Piazza Venezia, vorm Kollosseum, …)

Den ersten Nachmittag vertingelten wir, wie üblich bei unseren Städtetrips, eher ungeplant. Ein erster Blick aufs Kolosseum, Piazza Venezia, Trevibrunnen und die spanische Treppe lagen auf unserem Weg. Für den nächsten Tag buchten wir eine rd. 3-stündige Führung ins Kolosseum, auf den Palatin Hügel und das Forum Romanum.

Die Moderation aller Informationen von Frau Dottoressa Sara Lava war echt gut, mit Wortwitz und berechtigten Kritiken an den Systemen verfeinert. Falls ihr mal in Rom seid, kann ich Euch diese Dame (von ‚My City Tour‘ – gebucht via GetYourGuide App) nur empfehlen. Übrigens alles in Deutsch. Anschließend statteten wir dem Vatikan noch ein Stippvisite ab. Ich (Sigi) war schon mal vor etlichen Jahren in Rom, besichtigte den Petersdom von innen und erklomm damals auch dessen Kuppel. Didi genügte aber die Außenansicht vollkommen, vor allem da er dem Papst an diesem Tage auch keine Audienz gewähren wollte 😉

Nachmittags dann eine kleine Siesta im Gomo verbracht und erst später zum Abendessen in den Bezirk Travestere gefahren. Dort gibt es viele kleine Gässchen und Trattorias, Osterias, Hosterias, … und alles was es sonst noch so an italienischen Gaststätten gibt. Es hatte an diesem Abend nur Temperaturen knapp über 10 Grad und wir bewunderten die teils langen Warteschlangen vor den Lokalen. In der Kälte mindestens dreißig Minuten warten und danach auch noch im Freien sitzen?! Respekt! Kam für uns aber nicht in Frage.

In der „La Tavernetta 29 da Tony e Andrea“ fanden wir aber ein echt nettes Platzerl für uns zwei ohne warten zu müssen und speisten mit Genuss: Insalata Caprese, Bucatine all’Amatriciana (einfach sensationell), Saltimbocca alla romana, sowie Pollo (Henderl) mit Tomaten und jeder Menge Mozzarella überbacken. Eine Flasche vom roten Hauswein haben wir diesmal zum absolut ausgezeichneten Essen auch noch „gezwitschert“. Kurz vorm Platzen gab es dann zum Abschluss, vom liebenswerten Senior-Chef, als Geschenk des Hauses: Tiramisu und Zitroneneis mit Erdbeermus. Sehr zuvorkommender Service und absolut sympathischer Familienbetrieb.

Wir rollten mehr zur Bushaltestelle als wir gingen und hofften den letzten Bus unserer Linie 118 noch zu erwischen, weil wir am Weg noch einem coolen Straßenmusiker zuhören mussten.

Laut Fahrplan sollte in spätestens 15 Minuten der letzte Bus abfahren. Wir waren grad dabei eine Taxi App runterzuladen, als der Bus nach mehr als 40 Minuten Wartezeit bei mittlerweile nur noch 8 Grad dann doch noch auftauchte. Dafür fuhr er um so schneller durch die Gassen und es hörte sich an, als ob er gleich auseinander fallen würde. Wir kamen aber wohl behalten beim Gomo-Stellplatz an und fielen gesättigt vom Essen und den vielen Eindrücken des Tages unverzüglich ins Bett.

Von Rom ging es der Küste entlang weiter nach Neapel. Ankunft wie so oft erst im Dunkeln aber unser Parkglück war uns wieder mal hold. Wir haben beinahe auf Anhieb einen Platz am Yachthafen in unmittelbarer Nähe der Festung Castel Nuovo und der Piazza de Plebiscito gefunden. Jedoch mit kurzer Schrecksekunde, da ein paar Meter davor in der von Haus aus schon sehr engen Via Giardini Lolosiglio ein Auto so blöd parkte, dass nur noch etwa 1 Zentimeter Luft blieb obwohl wir rechts bereits mit den Reifen am Randstand dahin „radierten“. Ein Zurückfahren wäre hier absolut unmöglich gewesen.

Erkundeten eine Zeit lang die belebten Gassen von Neapel bei Nacht und wollten dann unbedingt eine original neapalotitanische Pizza essen. In der „Trattoria e Pizzeria La Lazzara“ gabs dann für uns auch gute und echte Holzofenpizzas.

Wir waren noch fit und munter, weil wir unterwegs ein kurzes Schläfchen gehalten hatten: Also auf zur Amalfi Küste. Fuhren bis kurz vor Mitternacht und übernachteten kurz vor Positano (am View-Point 8).

Nach wenigen Stunden schlafen starteten wir sehr früh die Weiterfahrt, da mittlerweilere entlang der Alamfiküste ganzjährig ein Fahrverbot für Wohnmobile zw. 06:30 und 24:00 Uhr gilt . Genossen den Sonnenaufgang (um 06:48) und zahlreiche schöne Ausblicke entlang dieser Route, bevor wir uns in Salerno im Caladarelli Kaffee (ja im Urlaub trinkt auch Didi Cappuccino) und Croissants (Schoko und Zitrone) gönnten. Fasziniert hatten uns vor allem die vielen Zitronen- bzw. Orangenbäume am Weg hierher. Plantagen voller gelber und oranger saftiger Früchte.

Kamen zufällig in Paestum vorbei und schauten uns die eindrucksvollen griechischen Tempelanlagen an ….

… kauften Büffelmozarella und füllten unseren Wassertank an einer öffentlichen Wasserstelle auf. Wir haben sogar ein ganzes Sackerl voll Orangen geschenkt bekommen.

Von Paestum ging es auf Grund einer Empfehlung eines Buches möglichst nah an der Küste entlang, mit ein paar Didistraßen (Höhe max. 2,5m oder offiziell gesperrt – Details siehe Bericht 2023 #W3S_2). Kurz vor Palinuro parkten wir am Strand Spaggia Le Salina. Sonntags ging es dann in der Früh erstmals auf dieser Reise ab in Wasser – bei 15 Grad Außen- und Wassertemperatur. Das hat uns schon richtig gefehlt. Eine echte Wohltat!


Trotz erstmalig schlechtem Wetter beschlossen wir doch noch am Sonntag in Richtung Brindisi weiterzufahren und bei den Trullihäusern von Alberobello einen Zwischenstopp einzulegen. Der zwischenzeitlich sehr starke Regen stoppte aber (nach erfolgter „Wetterlenkung“ durch Didi) unmittelbar nach unserer Ankunft in Alberobello. Ermöglichte uns somit eine angenehme Besichtigung dieses Kulturerbes und bescherte uns dann sogar noch einen „brennenden“ Himmel als Abschluss, ehe wir dann unseren letzen Freistehplatz für diese Woche an der Costa Merlata am La Dolce Vita Beach ansteuerten.

Dieser letzte Teil fehlt bei den Notizen der Woche 3 und auf der Karte, weil ich keinen Platz mehr hatte. Kommt dann auf die Notiz Nr. 7. Ist alles etwas lang geworden. Wir waren in Woche 3 ziemlich viel unterwegs. In Woche 4 wollen wir es endlich etwas ruhiger angehen.

Übrigens: Die Geschichte für das Kinderbuch Suria 2 entwickelt sich auch ganz prächtig -)

Abwechslungsreiche Reisegrüße,