Kamen sonntags Abend am nördlichsten Punkt der Insel Öland an. Standen ganz in der Nähe des Leuchtturms „Langer Erik“ direkt beim Wasser. Nahmen dafür gerne eine etwas schiefere Stellposition in Kauf.

Auffahrkeile packen wir mittlerweile gar nicht mehr ein, da Didi aus Angst um seine schönen breiten „18 Zoll Patscherl“ zu Beginn unserer Gomo-Zeit meiner Meinung nach viel zu klobige/sperrige Dinger angeschafft hat und zweitens steht der Aufwand meist für eine Nacht nicht dafür. Schlafen auch auf schiefer Ebene wunderbar in unserer „Gomo-Höhle“. Solange beim Frühstücken das Häferl nicht vom Tisch rutscht ist alles kein Problem.

Mit Sonnenuntergang und darauf folgendem Vollmond den Abend ausklingen lassen. Ganz friedlich und ruhig hier – was für ein Genuss.

Gemütlicher Start in den nächsten Tag mit einem guten Müsli und einer Tasse Tee. Wir sind Teeliebhaber, die in der Früh keinen Kaffee zum Munterwerden brauchen. Didi trinkt zu Hause nie Kaffee und im Urlaub nur hin wieder einen Cappuccino mit so richtig viel Zucker. Ich trinke auch wenig und dann entweder einen Espresso oder einen Café Latte am liebsten mit einem Schoko Brownie dazu.  Am liebsten in kleinen urigen und lieblichen Cafés mit Herz (am liebsten mit Meerblick).

Zeitig am nächsten Morgen machte Didi unsere Bikes abfahrbereit (jeder hat so seine Aufgaben) und brachte meine neue wasserdichte Lenkertasche an. Hatte schon länger so ein Ding gesucht. Nicht zu groß, nicht zu klein und soll auch beim Geländefahren nicht stören. Bei Globetrotter in Hamburg (echt cooler Outdoor-Shop inkl. Eiskammer um seinen möglichen neuen Schlafsack zu testen). Es war sonnig, aber noch sehr frisch in der Früh. Wir zogen daher vorsichtshalber Beinlinge unter die Hosen sowie Radunterwäsche an. Da sitzt es sich doch gleich etwas bequemer, wenn man länger unterwegs ist. Unter dem Helm kam noch eine dünne Haube (die Ohren freuten sich) und los ging’s. Auf der Insel gibt es zahlreiche Radtouren und -wege.

Wir waren im Bröda Nationalpark unterwegs. Zuerst kurz ein Abstecher zum „Langen Erik“ und dann weiter meist auf Radwegen durch „endlose“ Wälder. Durchquerten einen Trollwald, entdeckten wunderschöne Sandstrände und kamen auch an einem riesigen Campingplatz (erwachte grad aus dem Winterschlaf) vorbei, welcher sogar mit einem eigenen Golfplatz aufwarten konnte.

Wir meiden Campingplätze eher. Stehen am liebsten „wild“ oder auf ganz einfachen (am liebsten kostenlosen) Stellplätzen und auf Campingplätzen nur, wenn wir mal eine Waschmaschine benötigen. Sind seit den letzten Gomo-Umbauten soweit autark, dass wir locker 1 Woche lang keine Ver- oder Entsorgungsstellen benötigen.

Am Rückweg unserer kleinen Radtour (52,6km mit 170hm) machten wir auf der Suche nach etwas Essbarem in Byxlkrok halt. Ein kleines Lokal am Hafen hatte offen und wir stillten unseren Hunger mit einem Lachsburger (Ich) und Fish&Chips (Didi), obwohl an die sensationellen Fish&Chips von Neuseeland (JFC in Paihia) ohnehin noch kein Lokal auch nur annähernd rangekommen ist. Die waren absolut einmalig! Es war aber beides gut und wir glücklich, denn die meisten Lokale waren noch geschlossen. Die Saison startet hier erst und wir froh, dass noch nicht so viele Menschen unterwegs waren.

Die letzten Kiloometer zurück zum Gomo fuhren wir entlang des Kalmarsund (Meerenge und Fahrwasser zwischen dem Festland und der Ostsee-Insel Öland) und die Sonne strahlte freudig vom Himmel. Steinige Küste mit rauem Charme. Ich mag diese Stimmungsbilder. Immer wieder blieben wir stehen, um Fotos zu machen.

Angekommen trauten wir uns auch hier ins Wasser (Steine rutschig und Wasser sehr kalt, aber einmal ganz drinnen) und genossen dann eingemummelt in Gewand und Decke noch ein wenig die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Tages im Liegestuhl am einsamen Strand.

Ich konnte es nicht lassen und baute zu den schon vorhandenen Steinmännchen noch eines dazu 😉

Öland ist das sonnenreichste Fleckchen Schwedens und „die“ Ferieninsel der Schweden. Auch das Königshaus macht hier auf Schloß Solliden Urlaub. Ein sehr schönes Fleckchen Erde, welches uns wirklich ausgezeichnet gefällt. Und meine Lenkertasche hat sich auch bewährt – darf drauf bleiben.

Den Tag diesmal mit einer warmen Suppe beschlossen. Wir waren auch noch fleißig und haben weiter an den Reiseberichten geschrieben. Trotzdem hinken wir noch immer hinterher. Ich hoffe ihr seid gnädig mit uns und könnt noch etwas zuwarten.

Sigi&Didi